Die Eingabeaufforderung, auch CMD genannt, ist der Kommandozeileninterpreter im Windows-Betriebssystem. Es ist ein Programm mit textbasierter Benutzeroberfläche, welches in den Windows-Betriebssystemen zur Systemsteuerung
und -verwaltung integriert wurde. Der Programmname des Kommandozeileninterpreters lautet cmd.exe. Mit der Eingabeaufforderung kann man fast alle Aufgaben erledigen, die sonst eigentlich auf der grafischen Oberfläche über
Programme mit der Maus erledigt werden. Auf der textbasierten Oberfläche der Eingabeaufforderung führt das zu teilweise riesig langen Befehlszeilen, die exakt
eingegeben werden müssen. Das macht das Ganze unhandlich, kann aber sehr effektiv sein. Das normale Befehlsfenster der Eingabeaufforderung sieht so aus:
Der "normale" Anwender wird die Eingabeaufforderung in der täglichen Arbeit weniger benutzen. Systemadministratoren und
Netzwerkverwalter können dieses Werkzeug für ihre Arbeit gut gebrauchen, z.B. zum Abarbeiten von vordefinierten Batch-Dateien. Dabei greifen diese Spezialisten inzwischen lieber auf das noch mächtigere Programm PowerShell zurück.
Für den Normalanwender : Die Eingabeaufforderung kann mit oder ohne administrative Rechte gestartet werden. Viele Aufgaben benötigen aber administrative Rechte, damit sie funktionieren ( Gefahr ! ).
Sehr wichtig ist die Verwendung der Eingabeaufforderung im Zusammenhang mit der Windows-Reparatur. Wenn Windows nicht mehr läuft
und die grafische Oberfläche nicht mehr zur Verfügung steht, kann der Einsatz der Eingabeaufforderung der letzte Rettungsanker sein.
Aufruf der "Eingabeaufforderung"
Wie bereits beschrieben, gibt es je nach Situation mehrere Möglichkeiten die Eingabeaufforderung zu öffnen.
Aufruf aus Windows heraus
Dazu muss Windows noch laufen; evtl. im abgesicherten Modus
Aufruf aus dem "Reparaturmenü"
Weg über die "Automatische Reparatur" oder
Weg über eine Funktionstaste beim Rechnerstart
Weg über einen USB-Installations-Stick oder DVD
Aufruf von einem Windows 10 Bootstick
Windows 10 vom USB-Stick als Zweitsystem starten
Dargestellt werden hier 2 Möglichkeiten, um die Eingabeaufforderung aus einem laufenden Windows zu starten. Als laufendes Windows wird hier auch ein Windows im "Abgesicherten Modus" betrachtet.
1. Aufruf über das Suchfeld
Eingabe in das Suchfeld eingabeaufforderung
Start ohne administrative Rechte : Klick in der Ergebnisliste auf Eingabeaufforderung
Start mit administrativen Rechten : Rechtsklick in der Ergebnisliste auf Eingabeaufforderung
Klick auf Als Administrator ausführen Die Benutzerkontensteuerung mit Ja beantworten
Wenn die Eingabeaufforderung gestartet wurde, zeigt sich folgendes Fenster:
2. Aufruf über "Wiederherstellung"
Eingabe in das Suchfeld einstellungen
Klick in der Ergebnisliste auf Einstellungen
Klick auf Update & Sicherheit
Klick auf Wiederherstellung [linke Spalte]
Klick auf den Button Jetzt neu starten Der Rechner wird jetzt neu gestartet und . [Abwarten]
Der Rechner wird jetzt neu gestartet und das Reparaturmenü wird mit dem Menü "Option auswählen" angezeigt. Beschreibung auf der Webseite "Reparatur Menü", Punkt "Das Reparaturmenü Variante 1".
Menü "Option auswählen" Klick auf auf den Menüpunkt Problembehandlung
Menü "Problembehandlung"
Klick auf auf den Menüpunkt Erweiterte Optionen
Menü "Erweiterte Optionen"
Klick auf auf den Menüpunkt Eingabeaufforderung
Der Rechner wird jetzt neu gestartet und . [Abwarten]
Menü "Eingabeaufforderung" Konto auswählen [Admin-Rechte] Angegebenes Konto mit der Enter-Taste bestätigen. Passwort eingeben Passwort mit der Enter-Taste bestätigen.
Der Rechner wird jetzt neu gestartet und . [Abwarten]
Wenn die Eingabeaufforderung gestartet wurde, zeigt sich folgendes Fenster:
Das angezeigte Laufwerk X:\ bezieht sich hier auf das Systemverzeichnis des Reparatursystems.
Die Laufwerksbezeichnungen der internen Festplatte [Laufwerke C:, D:usw.] bleiben als Offline-Laufwerke mit ihrem Laufwerksbuchstaben erhalten.
Auf der Webseite "Reparatur Menü" sind 2 Varianten des Reparaturmenüs aufgeführt.
Um die "Eingabeaufforderung" zu öffnen müssen in einem geöffneten Reparaturmenü prinzipiell folgende Menüpunkte angeklickt werden:
Menü "Option auswählen"
Klick auf auf den Menüpunkt Problembehandlung
Menü "Problembehandlung"
Klick auf auf den Menüpunkt Erweiterte Optionen
Menü "Erweiterte Optionen"
Klick auf auf den Menüpunkt Eingabeaufforderung
Der Rechner wird jetzt neu gestartet und . [Abwarten]
Menü "Eingabeaufforderung" Konto auswählen [Admin-Rechte] Angegebenes Konto mit der Enter-Taste bestätigen. Passwort eingeben Passwort mit der Enter-Taste bestätigen.
Der Rechner wird jetzt neu gestartet und . [Abwarten]
Das Fenster "Eingabeaufforderung" wird angezeigt :
Das angezeigte Laufwerk X:\ bezieht sich hier auf das Systemverzeichnis des Reparatursystems.
Die Laufwerksbezeichnungen der internen Festplatte [Laufwerke C:, D:usw.] bleiben als Offline-Laufwerke mit ihrem Laufwerksbuchstaben erhalten.
Windows 10 wird als eigenständiges System (Zweitsystem) von einem USB-Stick gestartet.
Damit kann man einen guten Zugriff zur Reparatur der eingebauten internen Festplatte erhalten.
Rechner neu starten"
Rechner mit eingestecktem Windows 10 USB-Bootstick starten
Entweder Sie ändern vorher im BIOS die Bootreihenfolge oder
Sie rufen sofort nach dem Start das Bootmenü auf und wählen den USB-Stick als Bootmedium aus.
Nach dem Windows 10 - Start vom USB-Stick (Zweitsystem) liegt eine neue Zuordnung der Laufwerksbuchstaben vor. Beispiel: Annahme:Der USB-Stick hat 2 Laufwerke und die interne Festplatte hat 3 Laufwerke.
Die neue Zuordnung der Laufwerke könnte so aussehen:
LW-Buchstabe
Laufwerk
C:
Laufwerk vom USB-Stick [Windows
D:
Zweites USB-Stick-Laufwerk [Windows]
E:
Laufwerk intern, original C:[Windows]
F:
Laufwerk intern, original D:
G:
Laufwerk intern, original E:
Aus der Sicht von Windows sind die internen Laufwerke im Beispiel [ E:, F:und G:] Offline-Geräte. Das ist wichtig z.B. für die Überprüfungen mit SFC und DISM.
Am besten ist es, den Windows Dateimanager zu starten [also der vom Zweitsystem] und sich die Zuordnung der Laufwerke zu anzusehen.
Sollten die Laufwerke der internen Festplatte nicht angezeigt werden, wurde die Platte evtl. beim Starten des Zweitsystems aus Sicherheitsgründen Offline gesetzt.
Mit der "Datenträgerverwaltung" kann der Datenträger Online gesetzt werden.
Eingabe in das Suchfeld diskmgmt.msc
Klick in der Auswahlliste auf diskmgmt.msc Das Fenster "Datenträgerverwaltung" wird angezeigt.
Die interne Festplatte sollte immer unter "Datenträger 0" eingetragen sein. In diesem Feld ist auch der Zustand vermerkt, also ist der Datenträger "Online" oder "Offline".
Sollte der Datenträger "Offline" sein, kann man mit einen Rechtsklick in dieses Feld den Zustand auf "Online" setzen. Nun sollten im Dateimanager auch die internen Laufwerke angezeigt werden.
Der Aufruf der Eingabeaufforderung selbst erfolgt ebenfalls über das Suchfeld.
Eingabe in das Suchfeld eingabeaufforderung
Start ohne administrative Rechte : Klick in der Ergebnisliste auf Eingabeaufforderung
Start mit administrativen Rechten :
Rechtsklick in der Ergebnisliste auf Eingabeaufforderung
Klick auf Als Administrator ausführen
Die Benutzerkontensteuerung mit Ja beantworten
Wenn die Eingabeaufforderung gestartet wurde, zeigt sich folgendes Fenster:
Das Laufwerk C: bezieht sich hier auf den USB-Stick, also auf das Startmedium.
CMD - Befehle
Die CMD-Befehle kann man in Gruppen unterteilen. Nachfolgend eine Auswahl wichtiger Befehle, es gibt aber viel, viel mehr. Fast alle Befehle liefern bei unvollständiger Eingabe eine Auflistung der Optionen.
Im Internet kann man auch unter dem Suchbegriff "cmd alle Befehle" die unterschiedlichsten Seiten mit der Aufstellung der möglichen Befehle öffnen.
Allgemeine - Befehle cd dir exit md rd scandisk type ver
System - Befehle chkdsk diskpart dism fdisk msd sfc systeminfo vol ver
Einen ersten Eindruck über verfügbare CMD-Befehle können Sie sich verschaffen, indem Sie in dem Fenster Eingabeaufforderung" folgenden Befehl eingeben :
help ⇒ Enter-Taste
Nun erfolgt die Auflistung einiger CMD-Befehle mit Erklärungen. Es werden nicht alle möglichen Befehle angezeigt!
Anwendungsbeispiele
Alle nachfolgenden Beispiele gehen von einem eingabebereiten Eingabeaufforderungs-Fenster mit administrativen Rechten aus.
Festplattenüberprüfung
CHKDSK steht für Check Disk und überprüft einen Datenträger auf Fehler.
Der Befehl lautet : chkdsk Laufwerk [Optionen] Eine Erläuterung der einzelnen Optionen erhalten Sie, wenn Sie folgenden Befehl eingeben :
chkdsk /? ⇒ Enter-Taste Überprüft wird eine Festplatte auf verlorene Zuordnungseinheiten (Cluster) sowie fehlerhafte Verzeichniseinträge.
Wichtige Schalter sind :/F und /R
1. Aufruf direkt über Windows
chkdsk c: ⇒ Enter-Taste
Überprüfung Laufwerk c:, ohne Fehlerkorrektur
chkdsk c:/F ⇒ Enter-Taste
Überprüfung Laufwerk c:, mit Fehlerkorrektur
2. Aufruf über "Wiederherstellung" (Reparaturmenü)
chkdsk c: ⇒ Enter-Taste
Überprüfung des internen Laufwerkes c:, ohne Fehlerkorrektur
chkdsk c: ⇒ Enter-Taste
Überprüfung des internen Laufwerkes c:, ohne Fehlerkorrektur
chkdsk c:/F ⇒ Enter-Taste
Überprüfung des internen Laufwerkes c:, mit Fehlerkorrektur
chkdsk e: ⇒ Enter-Taste
Überprüfung des internen Laufwerkes c:, ohne Fehlerkorrektur Annahme :
Das interne Laufwerk c:ist als Laufwerk e:verbunden.
chkdsk e:/F ⇒ Enter-Taste
Überprüfung des internen Laufwerkes c:, mit Fehlerkorrektur Annahme : Das interne Laufwerk c:ist als Laufwerk e:verbunden.
Daten retten mit der "Eingabeaufforderung"
Wenn die Eingabeaufforderung gestartet wurde, zeigt sich zunächst folgendes Fenster:
Das angezeigte Laufwerk X:\ bezieht sich auf den USB-Stick, also das Startmedium. Zunächst soll überprüft werden, ob die Festplatte grundsätzlich vom BIOS noch erkannt wurde.
Eingabe des Befehls :notepad und dann Enter.
Das Programm "Windows Notepad" ist ein einfacher Texteditor zur Bearbeitung von Programmen. Es kann auch im Reparatur Menü in der Eingabeaufforderung gestartet werden.
Notepad stellt alle zugreifbaren Laufwerke bereit, so das man hier gut sehen kann, ob die Verzeichnisse der lokalen Festplatte auftauchen. Zunächst öffnet sich aber ein fast leeres Editor-Fenster.
Klick auf Datei ⇒ öffnen Es wird das Öffnen-Fenster mit Laufwerk- und Ordneranzeige angezeigt.
Klicken Sie oben in dem Feld "Suchen in" auf das Zeichen um alle Laufwerke anzeigen zu lassen. Der aktuelle Eintrag lautet:"sources"
Die Anzeige der Laufwerke ist Geräteabhängig (BIOS). Nachfolgend die Beispiele PC und Notebook
PC - Laufwerke
Hier sind die Festplattenlaufwerke "System (C)" und "Daten (D)" erkennbar, also ansprechbar !
In diesem Beispiel ist bereits ein weiterer USB-Stick zur Datensicherung eingesteckt, "FLASH DRIVE" (L).
Den USB-Installations-Stick findet man als Laufwerk "Boot (X)".
Notebook - Laufwerke
Hier sind auch die Laufwerke C:und D:erkennbar, sie sind aber umgeleitet.
Das Laufwerk C:ist hier unter dem LW-Buchstaben F: ansprechbar !
Das Laufwerk D:ist hier unter dem LW-Buchstaben E: ansprechbar !
Anmerkungen :
In diesem Beispiel ist noch kein weiterer USB-Stick zur Datensicherung eingesteckt !
Den USB-Installations-Stick findet man als Laufwerk "Boot (X)".
Wenn die Festplattenlaufwerke C:und D:nicht aufgeführt werden, liegt ein Plattenfehler vor.
Verbindungsfehler Interface oder Stromzuführung
Festplatte ist physisch defekt
Datenrettung - Aufruf von einem Windows 10 Bootstick
Wenn die Festplatte und die zugewiesenen Laufwerke erkannt werden, kann man versuchen bisher nicht gesicherte Daten auf
einen USB-Stick zu retten.
Schließen Sie "notepad", falls es noch geöffnet ist
Stecken Sie einen zusätzlichen USB-Stick zur Datenrettung ein
Starten Sie "notepad" neu
Stellen Sie fest, welchen Laufwerksbuchstaben der Datenrettungs-Stick bekommen hat
Nun navigieren Sie auf dem gewünschten Festplattenlaufwerk zum zum gesuchten Pfad/Datei
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Kopieren
Nun aktivieren Sie den Datenrettungs-Stick
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Einfügen
Mit dieser Vorgehensweise können Sie alle nichgesicherten Daten der Festplatte retten