Woke
Der englischsprachige Begriff "woke" bedeutet übersetzt „aufgewacht“ und ist die erste Vergangenheitsform von " to wake ⇒ aufwachen".
"Wokeness" bedeutet übersetzt „Wachsamkeit“."woke" bezog sich ursprünglich nur auf die rassistische Diskriminierung der schwarzen US-Bevölkerung.
"Stay woke!", das hieß so viel wie:"Schau hin und tu was, wenn Schwarze schlecht behandelt werden!"
Das Thema wanderte in die deutschen sozialen Medien, die Inhalte veränderten sich komplett und in der Gesellschaft wurde darüber kontrovers diskutiert.Inzwischen steht "woke" als Begriff für politisches Bewusstsein und der Aufmerksamkeit gegenüber sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung. Dazu gehören z.B. Antisemitismus, Rassismus, Transmenschen, Sexismus, Gewalt, Umweltzerstörung usw.
Nicht selten wird "woke" auch für vermeintlich allgemein strukturelle und politische Missstände benutzt.Nun steht "woke" neben anderen Bewegungen wie "Black Lives Matter", "Me Too", "Cancel Culture" als Index für eine richtige Sprache und korrektes Verhalten.
Zu diesen Themen zählen auch eine gendergerechte Sprache, die Diskussionen um den "alten weißen Mann" usw.Als "woke" wird jemand bezeichnet, der diese Themen aktiv unterstützt, er ist "woke".
Mit der deutschen Sprache kann man diese Haltung genauso gut ausdrücken, ohne die "woke"-Begrifflichkeit zu bemühen.
Für bedenklich halte ich es, wenn in den öffentlich-rechtlichen Medien der Begriff "woke" verwendet wird, da davon auszugehen ist, daß nicht alle Teile der Bevölkerung den Inhalt einordnen können."Zu wenig 'woke' sein"
Viele Anhänger der woke-Bewegung kritisieren andere, nicht woke genug zu sein. Damit setzen sie aber gleichzeitig Menschen herab, die in ihren Augen nicht richtig (genug) handeln.
Es entsteht ein Schwarz-Weiß-Denken, was wenig mit Toleranz und Offenheit zu tun hat.
Dies kann dazu führen, dass Normen entstehen, die teilweise einer Zensur gleichkommen und es zu einer Unterwanderung der Meinungsfreiheit kommen kann.
Eine kontroverse Diskussion muss aber immer möglich sein."Woke-Washing"
Angesprochen werden hier Unternehmen, Marken oder Einzelpersonen die sich gegen Diskriminierungen und Rassismus aussprechen, aber nicht danach handeln. Sie benutzen die "woke-Bewegung", um davon zu profitieren.