Political correctness
Letzte Aktualisierung:  25. Januar 2024

 Political correctness

"Political Correctness" ist die strikte und penible Einhaltung von gesellschaftlichen und sprachlichen Normen, vor allem in Bezug auf angeblich oder tatsächlich benachteiligte Gruppen, etwa Frauen, Homosexuelle und People of Color (PoC).

Der Begriff wurde aus dem Englischen ins Deutsche übernommen und lautet eigentlich "politisch korrekt".

Ich denke, es wäre in Deutschland schon korrekt, wenn für diese Diskussion auch der deutsche Begriff "politisch korrekt" verwenden würde, da ansonste in Deutschland die Menschen, die kein englisch sprechen, bereits die Definition nicht verstehen.

Was bisher in der Umgangssprache durchging, wird nun zum Tabu.
Bei der politischen Korrektheit geht es vordergründig um die Frage, was man noch sagen und meinen darf und wo Diskriminierung beginnt.
Wer über „Flüchtlinge“ anstatt „Geflüchtete“ redet, steht direkt unter dem Verdacht „fremdenfeindlich“ zu sein.
Wer Kindern heute noch von Astrid Lindgrens „Negerkönig“ erzählt, von Indianerspielen spricht oder gar Blondinenwitze macht wird direkt angefeindet.
Kann man noch „Ausländer“ sagen, oder muss man von „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ sprechen?
Muss die deutsche Nationalhymne gendergerecht gemacht werden?


Die "Politische Korrektheit" wird entweder als etwas Positives

( eine Pflicht für verantwortungsvolle Menschen und ein Segen für benachteiligte Gruppen )

oder etwas Negatives

( eine Beschränkung und Zurechtweisung von direkt und spontan handelnden Personen )

aufgefasst.


Das unsere Gesellschaft bunter und vielfältiger wird, hat große Auswirkungen auf das Miteinander.
Frauen sind Männern nicht mehr untergeordnet.
Ausländer und Verschiedengläubige sind fester Bestandteil der Bevölkerung und unterschiedliche Sexualität gilt als normal.
Die "Politische Korrektheit" ist der Versuch, diesen Veränderungen gerecht zu werden.
Aber nicht jeder Kritiker der "Politische Korrektheit" ist automatisch frauenverachtend, rassistisch, homophob oder allgemein diskriminierend.

Im Kern geht es um einen Kulturkampf, und der hat mit Moral, mit Minderheitenschutz oder Humanismus wenig zu tun.
Den Ideologen der "Politische Korrektheit" geht es um die Verfolgung einer gesellschaftsrevolutionären Agenda.
Aus der "politischen Korrektheit" wird gleichzeitig die "moralische Korrektheit" und diese beinhaltet gesellschaftliche Sanktionen – Sprachreglementierungen, Umbenennungen jeglicher Art, Entfernen von Kunstwerken aus dem öffentlichen Raum.
Aber:
Moralische Haltungen sind in liberalen Demokratien Privatsache, Weltanschauungen und Religion sind Sache des Einzelnen.
Sie werden erst dann zum Problem, wenn sich daraus Handlungen ergeben, die nicht zum Strafgesetzbuch passen.
Genau dieses Recht auf die freie, unliebsame Meinung wollen die Vertreter der Political Correctness nicht akzeptieren.
Ihnen geht es um die Umerziehung mittels Sprach- und Symbolpolitik:Die Alltagssprache soll moralisch bereinigt werden, alte Bücher auf unliebsame Formulierungen durchsucht, Straßennamen, Denkmäler, Museumsbestände etc. angepasst werden. Das "Gendern" nicht zu vergessen.


Nichtdiskriminierende Sprache
"Politisch korrekt" ist die Verwendung einer geschlechtsneutralen Sprache :
[generisches Maskulinum, gendern].
Nach der Einführung der dritten Geschlechtsoption „Divers“ (2018 in Deutschland) sollen Beidnennungen vermieden werden zugunsten genderneutraler Formulierungen.
Beispiel:

"Lehrende" statt "Lehrer und Lehrerinnen"
( Diversgeschlechtliche Menschen mit nichtbinärer Geschlechtsidendität sollen sich durch die Paar-Formel nicht ausgeschlossen fühlen. )


Abstammung und Ethnie
Politisch korrekt spricht man von "Inuit" unbd nicht mehr von Eskimos
Politisch korrekt spricht man von "Roma und Sinti" unbd nicht mehr von Zigeunern und Zigeunerinnen
Schwarze“ ist eine gebräuchliche (Eigen-)Bezeichnung und sollte Ausdrücken wie „Farbige“ oder „Afrodeutsche“ vorgezogen werden.
Die Bezeichnungen „Neger“ oder „Mohr“ werden wegen ihrer rassistischen Bedeutung abgelehnt.

Körperliche und geistige Einschränkungen
Anstatt der Bezeichnung „Behinderte“ hat sich die Formulierung „Menschen mit Behinderung“ durchgesetzt.
Die Verwendung der Form "Krüppel" wurde und wird als abwertend empfunden.
Allgemein soll sich Bezeichnung von "behindert" zu "herausgefordert" wandeln:

  • "Anders begabt" anstatt "geistig behindert"
  • "visuell herausgefordert" anstatt "blind"
  • "Weißschrift/Reliefschrift" anstatt "Blindenschrift"
  • "Förderschüler" anstatt "Lernbehindert"

"Politische Korrektheit" zeigt sich auch bei Fragen im Umgang mit der deutscher Geschichte, der nationalen Identität und der ›Normalisierung‹ deutscher Geschichte, damit ist eine "Historische Korrektheit" gemeint. PC im Kontext von Rassismus und Weißsein Das Verstehen, dass und warum bestimmte Begriffe rassistisch sind, ist Grundvoraussetzung für die Bekämpfung von Rassismus. Im Kontext von Rassismus spielt Political Correctness oftmals eine zwiespältige Rolle und wird so mitunter zum Spielball zwischen »Anti-anti-racists«[16] und rassismuskritischen Initiativen. Political Correctness wird von der einen Seite benutzt, um ungewünschte Diskussionen um Rassismus als ›Mulitkulti Politik‹ zu diffamieren. Von anderen wird dieses ›Multikulti‹-Konstrukt wiederum instrumentalisiert, um sich selbst als ›tolerant und weltoffen‹ zu konstruieren. Rassismus und Weißsein lassen sich nicht zwischen ›links‹ und ›rechts‹ differenzieren. Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das sich weder über Klasse, Geschlecht noch politischer Positionierung zuordnen lässt.

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