Letzte Aktualisierung:  11. Januar 2024

 Cancel Culture

Der Begriff "Cancel Culture" ist ein aus den USA importierter Ausdruck.
Cancel Culture reiht sich damit in die Bewegungen "#MeToo", "Political Correctness", "Black Lives Matter" und "Woke" ein.

"cancel" als Wort steht für "abbrechen, beenden, streichen"
"Cancel Culture" ist ein politisches Schlagwort, mit dem systematische Bestrebungen zum sozialen Ausschluss von Personen oder Organisationen bezeichnet werden, denen beleidigende, unanständige oder diskriminierende Aussagen beziehungsweise Handlungen vorgeworfen werden.

Unter "Cancel Culture" fallen ganz unterschiedliche Handlungen:das simple Blocken eines Twitter-Accounts im Netz, die Entfernung von Statuen oder Denkmälern, beispielsweise ehemaliger Nationalhelden, die Absage geplanter Kulturveranstaltungen oder heute als rassistisch oder sexistisch geltende Begriffe aus Romanen und Kinderbüchern usw.

"CancelCulture" wurde ab Mitte der 2010er Jahre zuerst von Twitter-Usern benutzt, um meist prominente Menschen oder Gruppen zu boykottieren, weil sie fragwürdige oder diskriminierende Äußerungen veröffentlicht haben.
Diese Personen werden im Netz, im Beruf oder auch privat „gecancelt“, d.h. sie sollen als Künstler nicht mehr in Erscheinung treten, in den Medien nicht mehr statt finden.
Inhaltlich geht es um Fragen sozialer Gerechtigkeit, Sexismus, Rassismus und Homophobie.
Früher hätte man gesagt "mit dem/der möchte ich nichts mehr zu tun haben" oder "der/die ist für mich gestorben" usw.
Heute wird eben "gecancelt", so einfach ist das.
Die Auswirkungen sind aber gewaltig, weil das Internet viel mehr Menschen erreicht und die "Sozialen Netzwerke" für Wellen sorgen [Shitstorm].

Auch Deutschland kommt seit den heftigen Diskussionen um die Flüchtlingskrise 2015 und deren Folgen, der Debatte um #MeToo , Political Correctness, Gendern, der globalen Klimadebatte, den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen und den neuen Belastungen durch die Ampel-Regierung nicht mehr zur Ruhe.

Die Debatten darüber finden häufig ihren Ursprung in den sozialen Medien und haben damit eine viel größere Reichweite.


"Cancel Culture" - Contra

Die Gegner von "Cancel Culture" sehen in ihr eine Gefährdung der Meinungsfreiheit, weil Debatten angeblich eingeschränkt werden sollen, indem Menschen Angst gemacht wird, sich öffentlich zu bestimmten Themen zu äußern.


"Cancel Culture" - Pro

Der Gegenseite wird eine Intoleranz gegenüber „Mainstream-Meinungen“ vorgeworfen, zum Teil steht auch der Vorwurf der Zensur im Raum.


Problematisch wird "Cancel Culture" vor allem dann, wenn das „canceln“ auf Vermutungen und Gerüchten basiert.
Kritik zu äußern, wenn sich jemand problematisch geäußert oder verhalten hat, ist die eine Sache – jemanden aufgrund von Hörensagen an den Pranger zu stellen eine andere.

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